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Einleitung
Es ist interessant die Diskussionen um die 4-Tage Woche zu lesen.
Zunächst einmal stoße ich dabei oft auf die Frage der Verteilung der Stunden. Eine häufige Annahme ist, dass die gleiche zeitliche Arbeitsleistung von 5 auf 4 Tage zusammengelegt wird.
Obgleich die einfachste Betrachtung: eine simple Reduktion eines Arbeitstages als Annahme auf der Hand liegt, wird diese eher selten als erstes in Betracht gezogen.
Schauen wir in die Wirkmuster unserer Verhaltenspsychologie, so tendiert der Mensch dazu, zunächst die Antwort als gegeben zu sehen, welche das bisherige Weltbild stützt [gibt es hierzu eine Referenz?]. Schon aus den Grundsätzen der Natur heraus erscheint alles andere als wenig zielführend, als 'unnatürlich'. Denn auch wir, als Teil der Natur, versuchen unseren Energieaufwand gering zu halten - ein Baustein der unseren Selbsterhalt unterstützt.
Würden wir eine Antwort in Erwägung ziehen die unseren bisherigen Überzeugungen widerspricht, so müssten wir vieles hinterfragen. Dabei würde unser energieintensivstes Organ viel leisten müssen - unser Gehirn.
Auf eine fast schon zynische Art und Weise liegt es damit in der Natur des Menschen, Bekanntes zu erhalten. Seine Energie richtet der Mensch allzuoft auf "mehr des Selben" - eine Diziplin des 'höher, schneller, weiter'.
Arbeitsergebnisse und ihre Usachen
Die Vorstellung, das gleiche Pensum an Ergebnissen in weniger Zeit zu schaffen ist nachvollziehbarer Weise zunächst unglaubwürdig.
Glaubwürdig wird sie dann, wenn man die weiteren Faktoren betrachtet, die Einfluss auf Arbeitsergebnisse nehmen. Neben der Zeit bestimmen auch Faktoren wie die Konzentrationsfähigkeit sowie allg. körperliche Verfassung, maßgeblich über das Arbeitsergebnis.
Bisher habe ich 3 Faktoren genannt, alleine beim Leistungserbringer. Diese Faktoren werden von weiteren Faktoren beeinflusst. Es wird komplexer.
Für Komplexität finden wir im Alltag kaum noch Zeit. Ein Faktor, der ordentliche und zielführende Debatten leider erschwert. Dies zudem in einer beschleunigten, global vernetzten Welt, in der viele Anzeichen darauf hinweisen, dass ein Umdenken notwendig und nur systemisches Denken zielführend ist - statt weiter von der linken Tasche in die rechte zu denken.
Ohne Mehrarbeit an anderen Tagen
Gehen wir also zunächst von 4 normalen Tagen einer bekannten Arbeits-Woche aus, an denen die selbe Stundenzahl wie zuvor erbracht wird.
Wir nehmen an, dass die betroffene Person keine Mehrbelastung durch 10-12 Stunden Arbeit pro Tag hat, dafür jedoch einen freien Tag mehr. Aus Sicht der freien Tage gesprochen: 50% mehr Freizeit.
10 Stunden pro Tag sind sowieso das gesetzliche Maximum (außer in Ausnahmefällen)
Liegt dieser zusätzliche freie Tag zwischen Montag und Freitag gibt es noch ein weiteres Plus an Gestaltungsmöglichkeit! Arzt-, Werkstatt- Handwerkertermine und andere Dinge mit Geschäftszeiten können leichter und flexibler wahrgenommen werden.
Der Arbeitgeber profitiert schon hier von besserer Planbarkeit seinerseits. Darüber hinaus sinken die Krankentage im Ganzen. Darüber freuen sich die Gesunden, alle Krankenkassenbeitragszahler und nicht zuletzt die Planbarkeit.
Aus der Sicht der Organisationsentwicklung verbessert sich damit auch die Effizienz. Reibungsverluste durch kurzfristiges Umplanen werden reduziert, die Kolleginnen und Kollegen nicht durch Krankheitsvertretungen kurzfristig umdisponiert. Eine Win/Win Situation für alle Beteiligten.
Wie sieht es mit ineffizientem Arbeiten in Deinem Umfeld aus? Was denkst Du, wieviel Zeit könnte man sparen?
Was bedeutet ein freier Tag für uns als Gesellschaft?
Gut, dass es die Tafeln gibt
Schade, dass wir die Tafeln brauchen!
Es bleibt mehr Zeit sich in allgemeinnützigen Zwecken engagieren - wovon am Ende die gesamte Gesellschaft profitiert. Einigen werden auf die Kinder der Nachbarin aufpassen oder im Repair Café für Nachhaltigkeit stehen.
Vielleicht entspannen wir auch nur, treiben Sport weil wir nun keine Ausrede mehr finden oder verbringen einfach Zeit mit unseren Liebsten.
Vielleicht, ja vielleicht grüßen wir auf der Straße auch wieder netter, einfach weil wir etwas entschleunigt sind.
Sehr wahrscheinlich kommen wir wesentlich entspannter wieder ins Büro oder in die Teamkonferenzlösung.
Ich bin ich überzeugt davon, dass eine freundlichere, entspanntere Umwelt zur Gesundheit aller Menschen beiträgt. Ein positiver Domino-Effekt - für uns und alle anderen - wenn man sich drauf einläßt.
Schreibt mir gerne wie ihr darüber denkt. Wie steht ihr zu der Idee der 4-Tage Woche?